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Gemeindebrief 2022-4

GemeindebriefMD2022 4
Den Gemeindebrief 4/2022 (Dezember, Januar, Februar) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken.

Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:

Gott für uns

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich vermute, dass ziemlich vielen Menschen erst einmal niemand einfällt, der etwas gegen sie haben sollte. Schön, wenn einem das so geht! Da fühlt man sich dann nicht so recht angesprochen von dem bekannten Satz des Apostels Paulus: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ (Röm 8,31b) Menschen die „wider uns sind“ beschäftigen mich ja nicht.

Aber wenn dann doch Streit aufbricht? Wenn der Streit sich doch nach viel mehr anfühlt als eine vorübergehende schlechte Stimmung? Wenn ein Mensch mir doch schwer zusetzt? Dann sind einem diese Gegner täglich in Gedanken. Nachts rauben die einem den Schlaf, die „wider uns“ sind. Dann müsste man an diesen ermutigenden Satz von Paulus denken und könnte sich sagen: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Der Satz hat das Zeug dazu, uns die Furcht zu nehmen und im Gegner wieder einen bedürftigen Menschen zu sehen.

Das Bild mit der Kerze passt in die Advents- und Weihnachtszeit. Der Schein der Kerze erhellt nur das alte Buch in den Händen. Viele von uns zünden jetzt Kerzen oder andere dekorative Lichter an. Wir lesen oder hören Geschichten aus der Bibel.

Natürlich haben wir auch richtiges Licht. Das schalten wir aus, damit unsere dekorativen Lichter mehr zur Geltung kommen. Anders ist es, wenn solch eine Kerze das richtige und einzige Licht ist. Wir haben in einem Urlaub ohne Stromanschluss schnell gelernt, rechtzeitig vor Sonnenuntergang die Kerzen und Streichhölzer bereit zu legen. Das Bild mit der Kerze als einzigem Licht erinnert jetzt auch an die vielen Menschen, denen im Krieg die Stromversorgung zerschossen wurde. „Kiew so finster wie noch nie“ lautete am 24.11.2022 ein Titel in der FAZ. Wenn das die Ursache für die Dunkelheit und das schwache Kerzenlicht ist, vergisst man die nicht, die „wider uns“ sind.

„Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Die Antwort von Paulus lautet: Niemand kann uns etwas anhaben, wenn Gott für uns ist! Gott ist stärker als alle und alles. Niemand kann uns aus Gottes Hand reißen. Dessen dürfen wir uns ganz sicher sein. Gott hat das letzte Wort über uns. Was er uns schenkt, das muss am Ende bei uns ankommen und sich voll bei uns und für uns entfalten.

Paulus sagt uns das aber nicht, weil er denkt, dass Gott dafür sorgen wird, dass es bei uns niemals finster werden wird und alle unsere Feinde schnell verschwinden müssen. Paulus ist sich sicher, dass Gott für uns ist, und dass deshalb letztlich niemand gegen uns sein kann. Seine Sicherheit nimmt Paulus nicht daher, dass er schon sieht, wie Gott eingreift und alles gut wird. Im Gegenteil! Paulus stellt fest, dass man es noch nicht sieht. Trotzdem dürfen wir sicher sein: Gott ist für uns. Das zählt am Ende.

Jesus Christus ist der Grund für diese Sicherheit, dass Gott für uns ist. Paulus schreibt weiter: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8,31b-32)

Gott gibt seinen Sohn für uns. Das wird sichtbar in der ärmlichen Geburt von Jesus im dunklen Stall in Bethlehem. Es wird vollbracht im Leiden von Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha und in seiner Auferstehung am Ostermorgen. In all dem steckt das „Gott für uns“. Es geschieht für uns durch Jesus Christus. In ihm ist das „Gott für uns“ fest und verlässlich, ein sicherer Anker, der hält, auch in unseren unsichersten Zeiten.

Jeden Sonntag, wenn wir uns zum Gottesdienst treffen, geht es darum, dass dieses „Gott für uns“ in unseren Köpfen und Herzen bleibt. Darin ist die Kraft Gottes, die uns Trost und Zuversicht gibt, und die uns hilft, unsere Gegner nicht als Feinde, sondern als bedürftige Menschen zu sehen.

Ihr/euer Pastor Rudolf Pfitzinger